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Schön war es, das Sommerfest! Nun ist es schon fast zwei Wochen her. Dass ich erst jetzt berichte, liegt daran, dass ich direkt danach in Urlaub gefahren bin. Daher auch lieben Dank an die Helfer, die das Zelt am nächsten Tag abgebaut haben (Am Samstag hat uns der Regen daran gehindert).

Als ich am Freitag den Schlüssel für das Gelände abholen wollte, erkannte ich das Gelände kaum wieder. Wer den Norden kennt, weiß, dass es hier flach ist. Anfahren am Berg lernt der Fahrschüler am Deich. Ich war daher sehr überrascht, dass das Wikinger-Gelände inzwischen eine regelrechte Bergwelt geworden ist. Dort wird seit einer Weile Erde für die geplante Erhöhung des Elbdeichs gelagert. Glücklicherweise ist aber die Burganlage selbst nicht betroffen, und so konnten die Hunde dort wie gehabt ungestört toben.

Wie man sieht, weiß Pepper, die junge Briard-Hündin, noch nicht, dass sie demnächst deutlich größer als ein Beardie sein wird. Aber nachdem schon zuhause eine erwachsene Bearded Collie-Hündin sie erzieht und sie nun auch noch vor all den anderen erwachsenen Hunden ordentlichen Respekt hat, wird ihr dieser Respekt wohl bleiben! Der andere große schwarze Hund, die Neufundländerdame Happy, lebt nun schon so lange mit der fröhlichen Funny zusammen, dass sie die quirligen Beardies mit Gelassenheit zu nehmen weiß.

Die „Halbstarken“ aus dem C-Wurf waren alle da – und sind einfach bezaubernd! Weil sie zur Zeit eigentlich nur aus Plüsch bestehen, kann man eigentlich nur sehen, dass sie überaus niedlich sind und merken kann man, dass sie sehr nette Jungbeardies sind.

Die Kleinen hatten natürlich besonders viel Augenmerk. Nicht nur von uns Menschen, sondern auch Mama Agate musste immer mal schauen, ob es ihnen auch wirklich gut geht. Aber die Kleinen brauchten eigentlich keine Aufmerksamkeit von Menschen. Die waren glücklich, dass sie wieder einmal zusammen waren. So sah es zumindest auf den ersten Blick aus. Aber beim genauen Beobachten konnte man doch sehen, dass es immer wieder rückversichernde Blicke nach ihren neuen Menschen gab. Ein schönes Gefühl für uns, dass selbst die Kleinen schon voll in ihren Familien angedockt sind.

So ein Fest ist im Nachhinein eigentlich zu kurz, um alles zu verarbeiten. Während man versucht, sich um alles zu kümmern (auch um das Wetter), bleibt zu wenig Zeit mit allen ausführlich zu reden und auch ausführlich zu gucken! Ich glaube, das Reden war auch diesmal kein Problem, da eigentlich sofort Bekanntschaften geschlossen wurden, sofern sie nicht schon bestanden, und man sich sofort austauschen konnte. Und beim Schauen helfen im Nachhinein noch einmal die Bilder.

Natürlich gucken wir immer auf die Kleinen. Aber für mich sind auch die erwachsenen Hunde so spannend. Hat sich unsere Zuchtlinie entwickelt? Bleibt sie dabei trotzdem erkennbar? Und ja, so war es. Ich habe nicht nur viele schöne Beardies gesehen, sondern immer wieder gedacht „Ja, das ist ein Beardie von uns“.

Hätte mich vorher jemand gefragt, wie die Farbverteilung in unserer Zucht ist, hätte ich wohl vorrangig schwarz-weiß genannt. Zumindest beim Sommerfest stimmte das jedoch nicht! Da waren alle Farben fast gleichmäßig vertreten. Dabei waren eher am wenigsten schwarz!

Nachdem Corona der Regelmäßigkeit unserer Sommerfeste ein Ende gemacht hatte, konnte ich mich nicht mehr so richtig zu einem weiteren Fest aufraffen. Wie gut, dass Caro, die vor Ort wohnt, Interesse daran hatte, Geschwister von Emmi zu sehen und die Familie ihres Bruders Yoschi einen Besuch im Alten Land angesagt hatte. Da zu Yoschi auch Henry aus dem C2-Wurf gehört, wäre das Treffen eh ein wenig größer geworden und, ja, natürlich war auch wieder Zeit für ein Treffen für alle, die kommen mögen.

Ein solches Treffen sagt auch etwas über Kontinuität und darüber, wie sich Leben entwickelt. In den letzten Monaten sind (gefühlt) viele Loyal Lads gestorben. Und jede Nachricht schmerzt. Wir mussten Nelli gehen lassen, Christinas Lilly ist gestorben, Pepper, Finn und Marlow sind nicht mehr auf dieser Welt. Vor zwei Wochen wurde auch Lillys Schwester Luna eingeschläfert. All diese Hunde – und ihre Menschen – gehören zu unserem Leben. Bei jedem Abschiedsanruf bin ich geknickt und habe auch immer ein wenig das Gefühl, züchterisch versagt zu haben. Ich muss mir jedes mal sagen, dass es natürlich ist, dass wenn etwa  acht bis neun Loyal Lads pro Jahr zur Welt kommen, diese auch eines Jahres wieder gehen. Und tatsächlich sind bis auf Finn alle oben genannten alt geworden! Und dann tut es gut zu sehen, dass bei den meisten Familien noch ein oder zwei Loyal Lads leben oder ein kleiner schwarzer Wirbelwind inzwischen dafür sorgt, dass seine Menschen die Ohren nicht hängen lassen. Und auch das ist ein schönes Gefühl: Die Familie von Indias Schwester hütet inzwischen die Enkel – und kommt auch ohne Hund zu unseren Treffen.

Gucken wir mal, ob es in zwei Jahren den Wikinger-Platz noch gibt!